Ein Stück über die Natur der Menschen und Vögel
Bühnenaufnahme. Ein Tänzer im Rollstuhl blickt mit einem leise angedeuteten Lächeln nach oben, in die Ferne. Er ist braun gekleidet und trägt eine braune Fliegermütze.
Foto: Raphaël de Riedmatten
© Raphaël de Riedmatten
Première: 21. Oktober 2005, Dampfzentrale Bern
„Einmal bin ich in eine Waschmaschine hineingehüpft. Die Welt hat sich dann draussen vor mir gedreht. Da habe ich gedacht, dass es eigentlich doch relativ einfach ist, die Welt zu verstehen, wenn man sich selber auch mitdreht.“ (Michael Stauffer)
"Wer ist schon gerne an den Rollstuhl gebunden und vor allem, was machen wir mit denjenigen, die es sind? Behinderte Menschen haben Botschaften, ihr Blick auf unsere - heile - Welt ist ein anderer. Der Schweizer Autor Michael Stauffer nimmt sich diesen Botschaften an, indem er für HANZT die Perspektiven des Rollstuhlfahrers Hans Bollhalder in eine griffige, ja satirische Prosa übersetzt. Hans fährt dazu Rollstuhl: Schweigsam, geniesserisch lässt er die Rezitation des Texts durch den Raum perlen. Lässt seine - unsichtbaren, unhörbaren - Gedanken tanzen. Heute kommt er in HANZT auf seine Rechnung. Die Tänzerin Anna Röthlisberger nimmt es auf mit seinen Sehnsüchten, fährt mit auf dem Rollstuhl, umwirbt, umschmust ihn. Sie verleiht seinen Gedanken Raum und Atem. Röthlisberger hat keine Berührungsängste und grad das macht das Stück so wunderbar sinnlich, grad weil es immer ein Spaziergang auf Messers Schneide bleibt. Die Grenzen zwischen Normalität und Behindertsein sind nicht aufgehoben aber für einmal in eine neue Perspektive gedrängt: Rollstuhlfahrer haben uns etwas zu erzählen, dass wir selten zuhören, ist unser Problem. Dass Gratwanderungen eine wunderbare Poesie innewohnt, dafür ist HANZT das beste Beispiel."
(Esther Sutter, freie Journalistin im Bereich Tanz, ehemaliges Mitglied des Stiftungsrates Pro Helvetia)
Choreografie: Susanne Schneider
Tanz: Anna Röthlisberger, Hans Bollhalder, Antonio Quiles Villanueva
Text: Michael Stauffer
Komposition: Simon Hostettler
Dramaturgie: Marco Läuchli
Kostüme: ugli
Licht: Clóvis Inocêncio
Produktion: BewegGrund
Bühnenaufnahme. Im Vordergrund steht ein Tänzer in leicht gebückter Haltung, die Arme gehoben. Im Hintergrund fährt ein Tänzer im Rollstuhl von links nach rechts. Auf dem schwarzen Tanzboden sind weisse, kreisförmige Rollstuhlspuren.
Foto: Raphaël de Riedmatten
Bühnenaufnahme. Eine Tänzerin in einem schulterfreien, grünem Shirt und grauen Hosen lehnt sich sitzend an einen Tänzer im Rollstuhl, der seine rechte Hand über ihre Schulterpartie hält.
Foto: Raphaël de Riedmatten
Bühnenaufnahme. Eine Frau in schulterfreiem Top stützt sich mit der linken Hand auf den Boden und zieht Hüfte und Beine in einer schwungvollen Bewegung nach – hinter ihr ist ein Tänzer, im violettem Shirt, in der gleichen Bewegung. Ganz hinten links sieht man einen Tänzer in einem Elektro-Rollstuhl.
Foto: Raphaël de Riedmatten
Bühnenaufnahme. Ein Tänzer blickt schräg nach unten auf eine Tänzerin mit blonden, kürzeren Haaren, welche ihren Kopf an seine Schulter lehnt.
Foto: Raphaël de Riedmatten
In der Mitte im Vordergrund sitzt eine Tänzerin mit blonden Haaren und schulterfreiem Shirt in der Hocke, die Arme leicht nach vorne gestreckt. Links hinten steht ein Tänzer, die Arme rechtwinklig zum Rumpf ausgestreckt, die Knie etwas gebeugt. Rechts hinten ist eine Person im Elektro-Rollstuhl.
Foto: Raphaël de Riedmatten
© Raphaël de Riedmatten
