Einfach gesagt:
Quasimodo vor den Spiegeln ist ein Stück mit Text und Bewegung.
Das Stück ist ein Spiel mit Sichtbarkeit:
Wer darf sich zeigen?
NoAnger ist Künstler*in und Forscher*in.
No Anger lebt mit einer Behinderung.
NoAnger ist mit Bildern perfekter Körpern in Filmen und Serien aufgewachsen.
Welche Vorstellung haben wir davon, wie Körper aussehen sollten?
Was finden wir schön?
«Quasimodo aux miroirs» von NoAnger (Frankreich)
Sonntag, 25. Mai | 19 Uhr | Heitere Fahne
Dauer: 60 Minuten | In französischer Sprache, deutsche Übersetzung in Lautsprache & in DSGS | Französische Übertitel | Für Menschen mit Sehbehinderungen geeignet
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Bühnenbeschreibung:
Eine zierliche Person mit kurzen schwarzen Haaren, die schwarze Kleidung trägt, sitzt auf einer Bühne und lehnt sich leicht nach vorne. Ihre Arme sind über beide Oberschenkel nach links ausgestreckt, und ein grosses weisses Tuch liegt teilweise unter und über ihren Füssen. Der Hintergrund besteht aus einer schlichten, dunklen Wand.
Bild: Hervé Véronèse.
© Hervé Véronèse
«1996 kam der Disney-Film Der Glöckner von Notre-Dame in die Kinos. 1998 wurde das Musical Notre Dame de Paris uraufgeführt. Ich bin ein Kind der 1990er Jahre; ich habe mir den Zeichentrickfilm angesehen und mir das Musical angehört. Während meiner gesamten Kindheit hatte ich also mit der Figur des Quasimodo zu tun, einer seltenen Darstellung eines Körpers mit Behinderung, die mir zur Verfügung stand. Ich habe mich nach und nach mit dieser Erzählung aufgebaut. Ich hatte immer eine ambivalente Beziehung zu Quasimodo: Ich identifizierte mich gegen meinen Willen mit ihm, ich fürchtete mich, Quasimodo zu sein. Diese Figur und das, was man über sie sagte, verfolgten mich; nach und nach lernte ich, sie zu bewohnen und nach meinen Wünschen zu gestalten. Diese Entwicklung wird in diesem Stück beschrieben.» - NoAnger
In Quasimodo vor den Spiegeln verdichtet sich die Auseinandersetzung mit dem Erbe kultureller Körperbilder zu einer choreografischen Reflexion über Identität, queeres Begehren und Repräsentation von Körpern mit Behinderungen. Die Spiegel werden zu Mitteln der Dekonstruktion – sie brechen den voyeuristischen Blick, fragmentieren, verzerren und hinterfragen die Logik des «Monströsen».
Credits
Konzept, Choreografie, Performance, Video & Lichtkonzept: NoAnger
Eine gemeinsame Veranstaltung von BewegGrund und disframe, das Förder- und Netzwerkprojekt des Migros-Kulturprozent für inklusive Kulturpraxis.