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SPARK

Europäisches Zusammenarbeitsprojekt

Der Trailer «Spark Lab Vara» zeigt filmische Einblicke in das Lab, das im August 2021in Schweden stattgefunden hat. 39 Personen aus dem Tanzbereich kommen zusammen, um sich über ihr Wissen, um Arbeitsmethoden und choreografischen Arbeitsweisen auszutauschen. Unter anderem diese Informationen werden zu Beginn des Trailers eingeblendet. Rani Nair, die Workshop-Leiterin, stellt den Teilnehmenden Fragen. Sie möchte wissen, wieso man tanzt. Mit dem Einsetzen der Musik tanzen die Teilnehmenden wild durch einen Raum, der mit schwarzen Vorhängen ausgekleidet ist. Personen verschiedenen Alters tanzen zusammen. Drei Personen sitzen in einem Rollstuhl, jemand hat Trisomie 21, eine Tänzerin hat keine Hand und andere Personen haben keine sichtbaren Behinderungen. Matilda Carlid, Paulina Porwollik und Christopher Manassero erzählen  vom Tanz mit unterschiedlichen Körpern, den Verbindungen zwischen den Menschen, die beim Tanzen entstehen und der Lust, immer weiterzutanzen. Zwischenzeitlich ist erkennbar, dass am Lab auch Personen über Zoom teilnehmen können. Für diese wurde im Raum eine entsprechende Infrastruktur eingerichtet. Tamara Bracun erwähnt, wie sie im Lab Tanz erleben kann. Esther Kunz nennt die Erweiterung der eigenen Möglichkeiten durch den Austausch mit den anderen Personen. Hannah Karlsson und Felicia Sparrstörm schätzen es, dass ein sehr offener Umgang unter den Teilnehmenden gepflegt wird. Sie respektieren sich gegenseitig und nichts wird als ‘falsch’ definiert. Diese Personen sprechen nicht direkt in eine Kamera. Es sind lediglich ihre Stimmen zu hören, während sie mit anderen Personen zusammen tanzen. Es werden auch Szenen gezeigt, in denen in kleineren Gruppen oder in einem grossen Kreis diskutiert wird. Zum Schluss werden die beteiligten Personen aufgelistet. Dazwischen sind jeweils Ausschnitte von tanzenden Personen eingeblendet.

SPARK - Kooperation performativer Künste in Europa

English version see below


Das europäische Zusammenarbeitsprojekt Spark konnte in den Jahren 2019-2021 (wegen der Covid-Pandemie um ein Jahr verlängert) erfolgreich durchgeführt werden. Wir danken Pro Helvetia für die Unterstützung!

Unter der Leitung von BewegGrund waren folgende Projektpartner beteiligt:

Durch das Projekt Spark wurde das europäische Netzwerk im inklusiven Tanz - immer noch ein kleiner, marginaler Bereich innerhalb des zeitgenössischen Tanzes - gefestigt. Der Austausch, die Weiterbildung und die Wissensvertiefung wurden ermöglicht und gefördert:

  • Durch die Festivalbegleitung von drei Festivals durch behinderte Künstler*innen wurde die Reflexion über bestehende Festivalstrukturen in Bezug auf Inklusion und Zugänglichkeit ermöglicht und diskutiert.
  • Durch die zwei Labs, die wir im Rahmen von Spark durchführen konnten, wurden wichtige Weiterbildungsmöglichkeiten für junge Tanzende und Choreografierende geschaffen, die Impulse für eine engere Zusammenarbeit und weiteren Austausch liefern.
  • Auf der Ebene der künstlerischen Leitungen hat sich das Netzwerk in der Corona-Pandemie als wichtige Austausch- und Beratungsmöglichkeit bewährt und wird weitergeführt.

SPARK - Cooperation of Performing Arts in Europe

The European cooperation project Spark was successfully carried out in 2019-2021 (extended by one year due to the Covid pandemic). We thank Pro Helvetia for its support! Under the leadership of BewegGrund, the following project partners were involved: 

The European network in inclusive dance was consolidated through the Spark project - still a tiny, marginal field within contemporary dance. Exchange, further education, and deepening of knowledge were made possible and promoted:

  • Through the festival accompaniment of three festivals by disabled artists, reflection on existing festival structures about inclusion and accessibility was enabled and discussed.
  • The two labs we were able to run as part of Spark created essential training opportunities for young dancers and choreographers, providing impulses for closer collaboration and further exchange.
  • At the level of artistic directors, the network has proven itself as an essential exchange and consultation opportunity during the Corona pandemic and will be continued.

Video Standbild vom Verein BewegGrund auf vimeo. Anna Consolati, Co-Leitung Oriente Occidente und Susanne Schneider, Künstlerische Leitung Beweggrund, sitzen einander zugewandt im Gespräch. Das Interview findet in einem hellen Raum statt mit Plakaten des Oriente Occidente Dance Festival im Hintergrund.

Videozusammenfassung. Der Bildbeschrieb gibt die visuellen Elemente als Zusammenfassung auf Deutsch wieder, wie auch die englischen Untertitel auf Deutsch übersetzt. Das Interview findet in einem hellen Raum statt mit Plakaten des Oriente Occidente Dance Festival im Hintergrund.

Die Einführung ist schnell zusammengeschnitten. Eine Anzahl der Beteiligten wird eingeblendet. Graphische Videoelement in orangen Grossbuchstaben auf Englisch nehmen das Gesagte visuell auf.

Diana Anselmo spricht Italienisch. Die Worte «Stellst du mir eine Frage?» flickern orange in einem schwarzem Kreis auf.
Anika Cetina: «Ok, so.» Blinkender Text: Wart, Stop.
Alice Giuliani spricht italienisch. Text eingeblendet: «Es war interess»…eine Unmenge Buchstaben s erstrecken sich über den Bildschirm und enden auf ein einziges “hm”.
Alessandro Schiattarella: «Rausschneiden?»
Diana Anselmo: «Sicher, sicher, sicher.»
Susanne Schneider und Anna Consolati lachen.
Anika Cetina: «Da bin ich.»

Der Titel Rovereto Trento 2019 wird eingeblendet. Spark Lab, Dramaturgie  

Roberto Fratini Serafide, Dramaturg: Manche Leute denken, ein Lab sei ein Menu von Aktivitäten, dass es Schritt für Schritt funktioniert und dass es eine Art Evolution hat.  

Bernhard Richarz, Co-LeitungTanzfähig: Wir hatten fünf intensive Workshop Tage.

Anika Cetina, Tänzerin und Choreographin: Wir besprachen verschiedene Stücke, nicht nur Tanz.  

Bernhard Richarz: Wie können wir diese verschiedene Werke betrachten?  

Roberto Fratini Serafide, Dramaturg: Es war eine Grundidee, uns einem klarer ausgedrückten Konzept von Dramaturgie anzunähern, Prinzipien oder Werte zu überprüfen durch eine Analyse der Stücke im Festival.

Susanne Schneider, Künstlerische Leitung Beweggrund: Wir hatten tägliche Gesprächsrunden und ich dachte: “Oh, das wird endlos!” und ich machte mir Sorgen, dass sich die Beteiligten langweilen werden.

Alessandro Schiattarella, Tänzer und Choreograph: Als Tänzer weiss ich, was es bedeutet innezuhalten und Raum machen für verbale Kommunikation.  

Susanne Schneider: Roberto schaffte es, viele theoretische Inhalte und Bezüge zu anderen Aspekten einzubringen.

Alice Giuliani, Tänzerin und Choreographin: Dann fingen wir an, die verschiedenen Werke zu problematisieren mit dem Blick auf Vielfalt in ihren unterschiedlichen Aspekten.

Spark Lab
Impressionen

Alessandro Schiattarella, Tänzer und Choreograph: Was ich sogleich aufnahm war: Information braucht Zeit zum verarbeiten und entziffern. Ein Element war auch zu verstehen, wie man besser mit einem Dramaturgen kommuniziert.

Sabrina Fraternali, Tänzerin und Choreographin: Es war nicht bloss nützlich. Es war etwas, das ich wirklich nötig hatte.

Anna Consolati, Co-Leitung Oriente Occidente: Es war eine gute Wahl, um uns nach den vorgängigen Projekten weiterzuentwickeln. Die Möglichkeit [nicht nur] zusammen zu tanzen – sondern das unterschiedliche Angebot hier im Festival auch zu analysieren.

Anika Cetina: Es ist eine wirklich interessante interdisziplinäre Gelegenheit mit diesen überlappenden Kunstformen.

Izabel Makiela, Tänzerin: Es war inspirierend und ich konnte meinen Kelch für intellektuelle Gespräche füllen im Bezug zu Tanz. Nicht immer «machen, machen, machen.» (auftanken).

Susanne Schneider: Es war wichtig den Blick nicht zu sehr auf Behinderung zu fixieren. Es war ein guter Entschluss, dass wir sagten wir sprechen nicht über Tanz und Behinderung, sondern über Tanz.

Roberto Fratini Serafide: An einem bestimmten Punkt kommen die Bedürfnisse und Anforderungen der Teilnehmenden im Bezug zu einer aufgeworfenen   Problematik ans Licht.

Alice Giuliani, Tänzerin und Choreographin: Wie können wir Fenster zu dieser Welt öffnen?

Bernhard Richarz, Co-Leitung Tanzfähig: Weshalb mag ich gewisse Tanzstücke und andere nicht?

Anika Cetina: Was steckt hinter dem Inhalt?

Diana Anselmo, Mitarbeiterin Oriente Occidente: Am Anfang war ein Kiesbett von Unkenntnis, dann ein Sieb von Worten, Meinungen und Erfahrung von anderen.  

Während Diana spricht wird Veera Suvalo Grimberg, künstlerische Leitung Spinn eingeblendet. Sie tanzt eine kurze Improvisation.

Diana spricht weiter: Der Sand der Leere fiel langsam und hinterliess, was ich mitbringe: Das Verständnis, dass Tanz nicht   bloss Menschen in Bewegung auf der Bühne ist. Tanz kann tiefgreifende Aussagen machen und dominante Vorstellungen herausfordern, manchmal dem frönen, aber das ist auch mal in Ordnung.

Mit Unterstützung von: Mit den Logos von Pro Helvetia, Beweggrund, CODA Oslo International Dance Ferstival, Tanzfähig, Candoco Dance Company, Dans kompaniet Spinn, Producentbryån und Udruga osoba s cerebralnom I dječjom paralizom Rijeka, Oriente Occidente Dance Festival.

Video: Camilla Spagni
Video Schnitt: Alessandro Schiattarella, Rosa Sanzone